AM.08 Refuge de Valmasque - Replat du Sabion - Fort de Giaure - Limonetto
Refuge de Valmasque (2233 m) - Lac Vert (2221 m) - bivio per il Lac del'Agnel (1844 m) - Replat du Sabion (2232 m) - Baisse de Barchenzane (2075 m) - Fort de Giaure (2254 m) - Laghetto dell'Abisso (2207 m) - Bassa sovrana diMargheria (Baisse du Pera) (2079 m) - Gias Boero (1631 m) - Limonetto (1294 m)
+832 / -1771
Höhenmeter [m]
6:50 - 7:45
Dauer [h:mm]
21231
Länge [m]
E
Schwierig-keitsgrad
Typologie
Der reizvollste Abschnitt dieser langen Etappe erstreckt sich sicherlich von der Berghütte Valmasque
zum Pass Bassa sovrana di Margheria.
Nach dem angenehmen Abstieg zwischen den Lärchen im Vallon de Valmasque,
geht es auf Wegspuren (nicht gekennzeichnet, aber deutlich sichtbar) wieder bergauf
bis zur herrlichen Hochebene Replat du Sabion,
einer Oase mit sanften Grashängen inmitten schroffer Berge,
die mit kleinen, im Sommer oft ausgetrockneten Seen gesprenkelt,
aber gänzlich baumlos ist.
Ganz besonders unterhaltsam ist der äußerst abwechslungs- und aussichtsreiche Abschnitt,
der zum Fort de Giaure führt:
Ungeachtet des französischen Namens, der nach der Grenzrevision 1947 angenommen wurde,
handelt es sich hier um eine Befestigungsanlage,
die gegen Ende des 19. Jahrhunderts von den Italienern gebaut wurde.
Sie liegt am äußeren rechten Rand der Verschanzungsanlage des Tenda-Passes.
Nach dem lieblichen, kleinen See Laghetto dell'Abisso,
den man auf einem kühnen und luftigen, ehemaligen militärischen Saumpfad erreicht hat,
erfolgt auf wenig begangenen Wegen der recht steile
und nicht besonders ansprechende Abstieg nach Limonetto,
der mit einem langen Abschnitt auf einer Schotterstraße endet,
die immerhin für den Privatverkehr gesperrt ist.
Von der Berghütte
Refuge de Valmasque
(2233 m) geht es hinunter zum Fuß der Staumauer (Kennzeichnung Via Alpina)
und zum Ufer des
Lac Vert
(2221, 0:05 h ab der
Refuge de Valmasque).
Ein kurzer Anstieg führt zum breiten, gepflasterten Saumpfad,
3
der vom
Lac du Basto kommt.
Ihm folgt man nach links und geht durch Kehren an einer Felsbastion entlang bergab.
Auf einem guten Weg geht es zwischen Lärchen hindurch neben einem schönen Wasserfall weiter bergab,
bis man bei einem Abschnitt der alten Militärpiste,
die vom Tal heraufkommt, auf eine Gabelung trifft:
Beide Arme führen nach
Casterino,
aber die Ausschilderungen weisen nach links.
Wenn man den rechten Arm wählt,
kreuzt der Weg mehrmals die alte Militärstraße.
Auch wenn keine dementsprechenden historischen Dokumente vorliegen,
scheint es, dass dieser Abschnitt der Fahrpiste nicht fertig gestellt wurde,
und dass damals nur die Kehren und die Brücken gebaut wurden.
Das darf nicht überraschen, denn es war damals üblich,
mit den schwierigsten Arbeiten, den so genannten Kunstwerken, zuerst anzufangen,
nachdem man die Strecke abgesteckt hatte.
Jedenfalls steigt man ab zu einer kleinen, lieblichen Hochebene,
die mit Lärchen gesprenkelt ist,
und mit einem weiteren, kurzen Abstieg erreicht man eine weite Weidefläche.
Der Weg führt am hydrographisch rechten Ufer des Bachs entlang
4,
überquert ihn auf einem Holzsteg
und mündet mit einem erneuten kurzen Abstieg in die alte Militärstraße,
auf die man zuvor bereits mehrmals getroffen ist.
Man folgt der Straße, die hier in ausgezeichnetem Zustand ist,
nach rechts und entlang der orographisch rechten Talseite des
Vallon de Valmasque leicht bergab.
Von der Straße geht links der Saumpfad zur Alm
Vacherie de Valmasque
ab und man trifft ungefähr einen Kilometer weiter links auf den Abzweig zum Agnel-See:
bivio per il Lac de l'Agnel
(ca. 1844 m, 1:00 - 1:10 h ab der
Refuge de Valmasque).
Am Abzweig verlässt man die Fahrstraße,
die weiter nach Casterino (Kennzeichnung Via Alpina) führt,
und folgt dem Weg,
der beinah in die entgegengesetzte Richtung parallel zur Straße verläuft
und bergab auf einer Holzbrücke den Bach
Ruisseau de Valmasque
überquert.
Am Abzweig ist man nicht sonderlich weit vom kleinen Ort
Casterino
entfernt, der für all jene, die das Trekking halbieren möchten,
eine der beiden möglichen Alternativen darstellt.
Die andere ist
Limonetto.
Wer nach
Casterino
absteigen will, folgt also der alten Militärstraße,
die hoch über dem Bachlauf steile Felswände in einer engen Schlucht schneidet
und in die Asphaltstraße mündet, die von
Casterino kommt
(an diesem Punkt befindet man sich an der Grenze des Nationalparks Mercantour
und das erklärt,
warum eine Schranke die Zufahrt zur alten Fahrstraße versperrt).
Man folgt der Asphaltstraße nach rechts
(links geht es zum Pass
Baisse de Peïrefique) und erreicht nach rund 2,5 km
Casterino
(ca. 1543 m),
einen kleinen, am Rand einer schönen Hochebene gelegenen Ferienort
(Höhenmeter: +0/-301 m; Dauer: 1:00 - 1:10 h; Schwierigkeitsgrad: T; Länge: 4185 m).
Wer das Trekking in
Casterino wieder aufnimmt und auf die Hauptroute zurückkehren will,
muss gegenüber vom Hotel Chamois d'Or den Bach, der sich in das Seitental
Vallon de Casterino eingräbt,
auf der befahrbaren Brücke überqueren.
Auf der anderen Seite der Brücke, auf der orographisch linken Talseite,
geht die Straße geschottert weiter.
Man ignoriert alle Abzweige, die im Anfangsbereich zu beiden Seiten abgehen,
und von denen auch nur ein einziger gekennzeichnet ist
(eine Schotterstraße die rechts zum Pass
Baisse d'Ourne
und zum
Mont Agnelino führt).
Die Straße, die nunmehr zur einer Piste in schlechtem Zustand geworden ist,
steigt beinah sofort sehr steil an.
An der ersten Kehre geht links ein Saumpfad ab,
und nach zahlreichen Kurven im Kiefernwald ignoriert man auf einer Höhe von rund 1700 m
noch einmal links einen Privatweg.
Nunmehr im Lärchenwald gewinnt die Straße nach engen Kehren und mit langen Querungen an Höhe,
bis sie auf eine Kreuzung stößt:
Man ignoriert links die Asphaltstraße, die nach
Casterino zurückführt,
und rechts die Schotterstraße zum Pass
Baisse d'Ourne
und geht stattdessen geradeaus weiter auf der Schotterstraße zu den Pässen
Baisse de Peïrefique
und
Colle di Tenda
(Col de Tende).
Der Pass
Baisse de Peïrefique
(2036 m) ist nur wenige hundert Meter entfernt und man erreicht ihn,
nachdem zuvor rechts noch einmal eine Schotterpiste abgezweigt ist
(auf dem breiten, flachen Pass befinden sich zahlreiche italienische Verteidigungsanlagen des Vallo Alpino, des Alpenwalls).
Man folgt dem Kamm entlang der Straße,
bis diese nach rechts biegt und man sie verlässt,
um dem Weg zu folgen, der links abzweigt (Wegweiser und kleine, der heiligen Rita gewidmete Ädikula).
Der Weg quert leicht ansteigend ein wunderbares Lärchenwäldchen und führt zum Pass
Baisse de Barchenzane,
wo man an die achte Etappe des Trekkings anschließen kann
(Höhenmeter: +532/-0 m; Dauer: 1:50 - 2:05 h; Schwierigkeitsgrad: T; Länge: 4668 m).
Direkt hinter der Brücke ignoriert man links einen Pfad und nachdem man die Wiese überquert hat,
geht es zwischen Lärchen sofort steil bergauf.
Nach einer kurzen Querung und zwei aufeinander folgenden Kehren
folgt man auf ungefähr 1930 m Höhe rechts dem Pfad,
der nur mit einem Steinmännchen gekennzeichnet ist.
Ab dieser Gabelung zur Hochebene
Replat du Sabion
weist der Weg weder vertikale noch horizontale Markierungen auf,
nur hin und wieder ein Steinmännchen.
Der Pfad ist dennoch über weite Strecken sehr deutlich und da,
wo er schwächer wird, ist man bereits in der Nähe der Hochebene
Replat du Sabion,
wo man ohne besondere Schwierigkeiten den breiten und gekennzeichneten Weg findet,
auf dem die Etappe weiter verläuft.
Mit engen und steilen Serpentinen gewinnt man zwischen vereinzelten Lärchen,
Gras und kleinen Felsen schnell an Höhe.
Wenn der Weg scharf nach rechts biegt,
schneidet man einige Felsplatten (Steinmännchen) um einen Grat zu überwinden.
Dann geht es auf der anderen Seite mit einigen Kurven bergab.
Ein schwacher und leicht ausgesetzter Pfad führt am Fuß weiterer Felsplatten vorbei,
macht eine kurze Querung und steigt weniger steil wieder an,
hoch über dem Bach auf der orographisch rechten Seite der Schlucht,
die er gegraben hat.
So kommt man zwischen Weideflächen und vereinzelten Lärchen in ein offenes Seitental.
Man durchwatet ein paar Mal den Bach,
der sich über die kleine Hochebene schlängelt,
und man ignoriert zwischen den beiden Furten einen Pfad,
der rechts abgeht.
Nunmehr auf der orographisch linken Seite quert man abgerundete Wiesenhänge,
überwindet dabei mit einigen Kehren einen bescheidenen Steilhang und ignoriert dort links einen Pfad.
Der Weg wird nun sehr undeutlich und ist leicht mit den Trampelpfaden weidender Tiere zu verwechseln.
Dennoch erreicht man, nachdem man noch etwas mehr an Höhe gewonnen hat,
die weite, wellige Hochebene
Replat du Sabion
(ca. 2232 m, 1:15 - 1:25 h ab dem Abzweig
bivio per il Lac de l'Agnel).
Ohne vorgegebenen Weg biegt man über die Wiesen nach rechts
und trifft etwas unterhalb eines der kleinen Seen
Lacs du Sabion
auf den breiten und gekennzeichneten Weg,
der vom Pass
Baisse de Peïrefique kommt.
Man folgt dem Weg nach rechts, dabei lässt man drei aneinander gereihte "truna",
kleine, halb in die Erde gebaute Gewölbe, rechts liegen.
Auf halber Hanghöhe geht es nun sehr lange leicht bergab,
entlang der Südhänge des
Cima del Sabbione
und des
Cime de Barchenzane.
Nachdem man den Rücken des letzteren Gipfels umrundet hat,
steigt man zum lieblichen, grasigen Pass
Baisse de Barchenzane ab
(2075 m, 0:50 - 0:55 h ab der
Replat du Sabion)
5.
Nun ignoriert man den Weg, der geradeaus weiterführt zum Pass
Baisse de Peïrefique,
und geht kurz links bergab,
um auf den mit Gras bewachsenen Saumpfad (Kennzeichnung Via Alpina) zu gelangen,
der von den Kasernen
Casernes de Peïrefique kommt.
Man biegt wieder links ab und gewinnt mit weiten Kehren zwischen vereinzelten Lärchen und Weiden an Höhe,
bis man einen Grat erreicht, wo der Saumpfad endet.
Weiter geht es auf einem Weg.
Man schneidet nach rechts bergab gehend einen steilen Hang,
der einige kleine Erdrutsche aufweist, und erreicht die darunter liegende grasige Mulde.
Hier ignoriert man den Pfad links (Wegweiser) zu den Seen
Lacs de Peïrefique.
Man biegt nach rechts und schneidet Geröllhalden
6, auf denen abschnittweise der alte Militärpfad zum Vorschein kommt.
Der Weg macht nun eine lange und aussichtsreiche Querung über die Steilhänge am Fuß des
Pra Giordano
(Pra Giordan).
Mit einigen bequemen Kehren überwindet man einen Wiesengrat.
Dann geht es kurz bergab mit wenigen weiteren Kehren,
die man schneiden muss, weil der ursprüngliche Saumpfad abgerutscht ist.
Ein angenehmer, ebener und sehr aussichtsreicher Abschnitt, führt,
nachdem zuvor links ein gekennzeichneter Weg zum Rocca dell'Abisso abgezweigt ist,
zur bescheidenen Erhebung des
Cime de Giaure,
der abgeflacht wurde, um den Bau des gleichnamigen
Fort de Giaure zu ermöglichen
(2254 m, 1:25 - 1:35 h ab dem Pass
Baisse de Barchenzane)
718.
Das
Fort de Giaure
(französische Übersetzung des ursprünglichen Namens
Forte Giaura)
ist eine italienische Befestigungsanlage, die Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde.
Bewaffnet mit sechs Kanonen vom Typ 12GRC/Ret und zwei vom Typ 9GRC/Ret,
ist sie noch immer in einem annehmbaren Zustand.
Auf der Angriffsseite des Forts, zwischen den Geschützständen im Freien,
bemerkt man die fünf Splitterfangtraversen,
die in ihrem Innern die gebrauchsfähigen Munitionsvorräte enthielten.
Das große zentrale Gebäude, mit einer (bomben)sicheren, von einer dicken Erdschicht geschützten Decke,
ermöglichte den Zugang zum Untergeschoss des Forts.
[Le Fortificazioni delle Alpi del Mare, S.40-41]
Das Forte Giaura
(Fort de Giure),
zusammen mit dem
Forte Pernante
(Fort Pernante)
und dem
Forte Margheria
(Fort de la Marguerie)
auf der rechten Flanke,
und das Forte Pepino
(Fort Pepin)
und das
Forte Taborda
(Fort Tabourde) auf der linken Flanke,
gehörten zur Verschanzungsanlage
Campo trincerato del Colle di Tenda am Tenda-Pass.
Es waren aufgereihte Verstärkungsbatterien zum Schutz des Kerns der Verschanzungsanlage,
dem
Forte Colle Alto
(Fort Central)
und der dahinter gelegenen Kaserne
Caserma difensiva Centrale,
die beide genau auf dem wichtigen Übergang lagen.
Alle Befestigungsanlagen und die angeschlossenen Gefechtsstellungen,
die zwischen 1877 und 1888 unter großem Arbeits- und Geldaufwand gebaut wurden,
mussten die Kontrolle sowohl über den Pass
Colle di Tenda garantieren,
als auch über den wichtigen Verbindungsweg, der darüber verlief,
und nicht zuletzt über den Straßentunnel,
der im Jahr 1882 eröffnet wurde, genau während der Errichtung der Verschanzungsanlage.
Leider erwiesen sich all die verschwendeten Energien als wenig nützlich:
Im Lauf weniger Jahre (wenn nicht sogar schon während des Baus)
waren die Befestigungsanlagen durch den Fortschritt bei Geschützen und Geschossen bereits veraltet.
Sie blieben dennoch bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs aktiv.
Dann wurden sie entwaffnet und die Geschütze wurden an die österreichische Front gebracht.
Als Material- und Munitionslager sowie gelegentlich als Truppenunterstand genutzt
und ohne jemals auch nur einen einzigen Schuss abgegeben zu haben,
wurden die Forts von Tenda während des Zweiten Weltkriegs endgültig aufgelassen
und durch modernere und effizientere Befestigungswerke aus Beton ersetzt,
die zum Verteidigungssystem des "Vallo Alpino", des Alpenwalls, gehörten.
Nach dem Anschluss an französisches Gebiet infolge des Friedensvertrags von 1947,
änderten sich die Namen.
In der Beschreibung der Wanderroute wird die aktuelle französische Bezeichnung verwendet,
auch in Übereinstimmung mit den wichtigsten Wanderkarten;
dennoch war es Pflicht, die ursprünglichen - und korrekten - Bezeichnungen
dieser wichtigen Werke des militärischen Ingenieurwesens ebenfalls zu erwähnen.
[Le Fortificazioni delle Alpi del Mare, S.35-42]
Man lässt das Fort rechts liegen und nimmt links den alten militärischen Saumpfad,
der in Richtung Westen verläuft (Kennzeichnung L13, Via Alpina). Der kühne Pfad
9
schneidet leicht bergab eine sehr steile Felswand
(Vorsicht bei einigen Passagen, die aufgrund kleiner Erdrutsche etwas ausgesetzt sind).
An der ersten Kehre verlässt man rechts die alte Fahrstraße
(die ab hier abschnittweise vollständig abgerutscht und unpassierbar ist)
und geht weiter geradeaus auf dem Weg,
der die Querung durchs Geröll fortsetzt, bis er den winzigen See
Laghetto dell'Abisso
erreicht (2207 m, 0:10 h ab dem
Fort de Giaure)
10.
Nachdem man rechts um den See herumgegangen ist,
ändert der Weg seine Marschrichtung und quert eine Geröllhalde,
bis er sich an einer Kehre wieder mit dem alten Militärsaumpfad verbindet,
der ab diesem Punkt wieder in einem annehmbaren Zustand ist.
Es geht weiter geradeaus und immer bergab,
nun auf einem guten Saumpfad, bis zum wenig deutlichen Pass
Bassa sovrana di Margheria
(Baisse du Pera,
2079 m, 0:15 - 0:20 h ab dem
Laghetto dell'Abisso).
Hier verlässt man den Militärsaumpfad, um links auf einem Pfad
(noch immer Kennzeichnung L13, Via Alpina) zwischen niedrigen Büschen und Gestein bergab zu gehen.
Der Abzweig ist ebenso wenig deutlich wie der Weg
und nur mit einem Pflock und einem Steinmännchen gekennzeichnet;
der Grenzstein Nr. 182 stellt sicher einen dauerhafteren Anhaltspunkt dar.
Ein schwacher Pfad fällt recht steil zwischen Rhododendren hindurch ab.
In der darunter liegenden Mulde angelangt,
folgt man den zahlreichen gelb-grünen Zeichen,
die die mit Schutt bedeckten Abschnitte meiden und langsam nach links zur Talmitte führen.
Man watet durch einen Bach und schlängelt sich weiter zwischen kleinen Felsen,
Wacholder und Rhododendren hindurch.
Man wendet sich nach rechts und umwandert einen bescheidenen Gipfel,
bis man zu einer Art Pass kommt (unten rechts ist ein typischer Karstbrunnen,
der das Wasser des kurz zuvor überquerten Bachs "verschluckt").
Nach dem Pass beginnt ein sehr steiler und unwegsamer Abstieg zwischen dichten Grünerlen
und auf rutschigem, wenn nicht trockenem Untergrund.
Der Abstieg wird an einer kleinen Ebene unterbrochen,
wo man auf der orographisch rechten Seite auf halber Hanghöhe quert,
bis man sich auf dem Kamm eines bescheidenen Grats befindet,
der mit Latschenkiefern bewachsen ist.
Am Ende des Grats geht der steile Abstieg weiter,
auf stark erodiertem Untergrund und stets von Kiefern umrahmt.
Man kommt auf einen Wiesenhang, wo Pflöcke den Weg bis fast zum Wassergrund des
Vallone dei Prati della Chiesa weisen
11.
Hier nimmt man einen Weg,
der sich auf der hydrographisch rechten Seite des Bachs hält und nach rechts (Nordost)
leicht bergab führt.
Man ignoriert rechts einen deutlichen Abzweig
(zahlreiche Trampelpfade weidender Tiere erschweren das Ausmachen des Verlaufs ein wenig)
und der Weg nähert sich langsam dem Bachbett.
Die gelb-grünen Wegweiser zeigen dann die Stelle an, an der man den Wasserlauf überqueren muss
und auf die hydrographisch linke Seite wechselt.
Nunmehr auf einem guten Weg erreicht man in Kürze die vollständig instand gesetzte Alm
Gias Boero
(oder
Gias Prati della Chiesa,
1631 m, 0:55 - 1:05 h ab dem Pass
Bassa sovrana di Margheria,
Brunnen).
Vom Tal führt eine Schotterstraße herauf zur Alm, von der sofort links ein Pfad abgeht nach
Palanfrè.
Die Straße verliert mit einigen Kehren an Höhe, überquert den Bach
Rio Prati della Chiesa
zweimal auf Zementbrücken und erreicht eine schöne, grasige Hochebene,
ein Paradies für Murmeltiere.
Hier gabelt sich die Straße. Man ignoriert den linken Arm zum
Passo di Ciotto Mien
und nach
Limonetto
und folgt dem rechten Arm, der noch einmal den Bach auf einer Zementbrücke überquert
und über die ganze Hochebene verläuft.
Nun geht es auf der Straße steiler bergab
und man ignoriert zuerst rechts einen geschotterten Abzweig zum Chalet Arrucador,
zu den
Prati di San Lorenzo
und zum Pass
Colle di Tenda,
dann etwas weiter unten links den Abzweig zur
Alpe di Papa Giovanni, der Alm des Papsts Johannes,
und schließlich noch links den mit "Lou Viasol" gekennzeichneten Weg.
Um diese lange Etappe und die noch längere folgende Etappe ein klein wenig abzukürzen,
besteht die Möglichkeit, im Chalet Arrucador auf den
Prati di San Lorenzo zu übernachten.
Es handelt sich jedoch um eine entschieden gehobenere Unterbringung
im Vergleich zu der sonst üblichen in Etappen- oder Berghütten.
Am oben erwähnten Abzweig zum Chalet Arrucador, zu den
Prati di San Lorenzo
und zum Pass
Colle di Tenda
biegt man rechts in die Schotterstraße ein,
die durch einen Wald leicht bergab führt.
Weiter geht es wie in der folgenden Etappe in einer Anmerkung beschrieben
und man erreicht das Chalet
(0:15 h ab dem Abzweig).
Die Alpe di Papa Giovanni, die Alm des Papsts Johannes,
entstand aus der Liebe zur Natur des
Don Francesco Brondello,
eines Förderers der Instandsetzung der kleinen Gruppe alter Häuser,
(Case Soprano).
Die Restaurierungsarbeiten haben im Wesentlichen die traditionelle Architektur bewahrt
und für die kleine Kapelle die Dachdeckung mit Roggenstroh erhalten
2.
So wurde die Alm ein "Ort des Gebets und der Meditation",
eingebettet im Grünen und in der Stille.
[Escursionismo a Limone Piemonte, S.19]
Nachdem man weitere zwei Bäche überquert hat,
trifft die Schotterstraße an einem typischen Mehrfamilienhaus mit konkavem Dach,
wo sich auch das Café-Restaurant L'Ange Blanc
(mögliche Etappenhütte) befindet, auf die Asphaltstraße.
Dieser folgt man bergab und ereicht nach rund einem Kilometer die Ortsmitte von
Limonetto
(1294 m, 0:55 - 1:00 h ab
Gias Boero).
Zusammen mit
Panice ist
Limonetto
einer der beiden Hauptorte, die schon seit weit zurückliegenden Zeiten in der Umgebung von
Limone Piemonte entstanden.
Von einem Bergdorf, das gegründet wurde, um die Ressourcen des Gebiets zu nutzen,
wurde Limonetto zu einem klassischen Ferienort,
dessen Wirtschaft sich um das bedeutende Skigebiet von
Limone Piemonte dreht.
[-]
Anfahrt
Von Borgo San Dalmazzo fährt man das ganze Vermenagna-Tal hinauf und durch den Tenda-Tunnel.
Man fährt das Roya-Tal hinab in Richtung Ventimiglia bis Saint-Dalmas de Tende,
wo man rechts nach Les Mesches und Casterino abbiegt.
Man fährt oberhalb von Casterino weiter bis zum Abzweig auf 1719 m Höhe zum Tenda-Pass, wo man das Auto parkt.
Von Ventimiglia fährt man das Roya-Tal hinauf in Richtung Tenda-Tunnel bis nach Saint-Dalmas de Tende,
wo man links nach Les Mesches und Casterino abbiegt und wie oben beschrieben weiterfährt.
Die Berghütte Refuge de Valmasque erreicht man vom Abzweig auf 1719 m Höhe auf einer Schotterstraße (für den Verkehr gesperrt)
und einem einfachen Weg (2:05 - 2:25 h, Schwierigkeitsgrad E).
Wenn man jedoch direkt weiter nach Limonetto gehen will,
muss man nicht bis zur Berghütte gehen, denn man findet schon vorher beim Aufstieg rechts
den Abzweig nach Replat du Sabion und Limonetto.
Eine weitere Alternative um Limonetto von Casterino aus zu erreichen,
ist in einer Anmerkung in dieser Wanderroute beschrieben.
Anmerkungen
Aufgrund von Erdrutschen sind zwischen dem Fort de Giaure und dem See Laghetto dell'Abisso
einige sehr kurze, ausgesetzte Abschnitte; im Fall von rutschigem Gelände besonders aufmerksam wandern.
Wer das Trekking in Casterino unterbrechen oder es von dort aufnehmen möchte,
kann einen Busservice vom Bahnhof in Tenda in Anspruch nehmen, mit Halt in Saint-Dalmas de Tende:
Die Fahrpläne der Linie 923 findet man auf der Webseite www.riviera-francaise.fr.
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