AM.14 Saorge - Collet du Mont Agu - Breil-sur-Roya
Saorge (514 m) - Baoussoun (654 m) - Collet du Mont Agu (1060 m) - bivio per le Gorge deSaorge (520 m) - bivio per Zouayné (700 m) - Breil-sur-Roya (289 m)
+1044 / -1269
Höhenmeter [m]
5:25 - 6:15
Dauer [h:mm]
12224
Länge [m]
E
Schwierig-keitsgrad
Typologie
Diese Etappe von mittlerer Dauer zeigt sich in der zweiten Hälfte von ihrer interessantesten Seite.
Der Anstieg zum Pass Collet du Mont Agu ist recht lang und abschnittweise steil;
der Weg ist zwar gut, verläuft aber immer im Wald (was zumindest im Sommer für eine gewisse Kühle sorgt)
und bietet keine großartigen Ausblicke.
Wesentlich abwechslungsreicher ist der Abstieg nach Breil-sur-Roya, mit einer Reihe von Seitentälern,
Sturzbächen und schönen Ausblicken auf das mittlere Tal;
interessant sind einige luftige Abschnitte des Wegs und andere, die in den Fels gehauen sind.
Das schöne mittelalterliche Zentrum von Breil-sur-Roya lohnt auf jeden Fall einen Besuch.
Von der Kirche
Eglise Saint Savour
im Ortskern von
Saorge
(514 m)
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nimmt man die Asphaltstraße, die von Süden den Ort erreicht,
und geht so den letzten Abschnitt der vorherigen Etappe zurück.
Nachdem man die Kirche
Madone del Poggio passiert hat,
verlässt man die Straße an dem Punkt, wo sie eine Rechtskehre macht,
und folgt geradeaus dem gepflasterten Saumpfad (Kennzeichnung GR52A),
der hinunter in das Seitental
Vallon de la Bendola führt.
Nachdem man auf einer kleinen Brücke den Bach überquert und rechts einen Pfad ignoriert hat,
führt der Saumpfad zur schönen Steinbrücke
Pont de Baoussoun
über den Sturzbach
Torrente Bendola.
Direkt hinter der Brücke ignoriert man zwei Wege,
einen rechts und einen links, die mehr oder weniger parallel zum Bach verlaufen.
Man nimmt den Weg geradeaus, der sofort nach rechts biegt und mit engen Kehren
im dichten Wald recht steil ansteigt.
Auf einer Höhe von ungefähr 620 m nimmt man einen breiteren Weg und folgt ihm nach rechts;
kurz darauf erreicht man einen Abzweig bei den ersten Ruinen von
Baoussoun
(654 m, 1:10 - 1:20 h ab
Saorge).
Hier verlässt man den Weg, der geradeaus weitergeht,
und biegt nach rechts zum Pass
Collet du Mont Agu.
Der Weg verläuft zuerst nach Westen, biegt dann nach Süden
und windet sich mit einer weiteren langen Reihe von Kehren bergauf;
Man ignoriert einen Pfad, der links abgeht, und steigt weiter an
5,
bis man auf einen breiteren Weg trifft.
Man folgt ihm nach links, aber nur für einige Meter, in Richtung
La Madonina,
dann nimmt man wieder den Weg, der rechts abgeht.
Mit einer langen und steilen Querung erreicht man schließlich den kleinen Pass
Collet du Mont Agu
(ca. 1060 m, 1:20 - 1:30 h ab
Baoussoun)
67,
wo der Blick endlich weit über das mittlere Roya-Tal
und einen guten Teil der Ligurischen Alpen schweifen kann.
Auf dem Pass ignoriert man links den Weg zum Pass
Baisse de Cainé,
geht geradeaus weiter und schneidet mit leichten Auf und Abs ein kleines Tal in der Höhe;
nachdem man es verlassen hat,
beginnt ein steiler Abstieg durch den Wald bis zur Wasserscheide mit dem Seitental
Vallon de Cainé.
Hier ignoriert man links den Weg, der in das Seitental abfällt,
und geht nach rechts (Nordwesten) weiter bergab.
Nach einem entspannteren Abschnitt auf halber Hanghöhe ignoriert man rechts den Abzweig
zur Schlucht von Saorge/
bivio per le Gorge de Saorge
(ca. 520 m, 0:55 - 1:05 h ab dem Pass
Collet du Mont Agu)
und nach
Saorge
(Kennzeichnung Via Alpina)
und geht geradeaus weiter nach
Orneglia
und
Breil-sur-Roya
(Kennzeichnung Via Alpina, GR52A).
Man umrundet bequem auf halber Hanghöhe einen Grat (Ruinen links des Wegs)
und betritt nun das Seitental
Vallon de Cainé.
Der Weg verläuft hier auf feinem Geröll und führt wieder bergab:
Man ignoriert rechts einen Pfad und kommt zum Talweg des Seitentals,
wo man den Sturzbach quert (bei hohem Wasserstand etwas schwierig)
8.
Direkt nach der Furt muss man bei zwei aufeinander folgenden Gabelungen aufpassen:
an der ersten folgt man den deutlichen orangefarbenen Lackpfeilen links bergauf
und vermeidet es, eben und geradeaus weiter zu gehen;
an der zweiten hält man sich wieder links und vermeidet den Weg geradeaus,
der auf ein Privatgrundstück führt.
Mit einer langen und steilen Querung überwindet man noch einmal einen Grat
(wo man rechts eine alte Piste ignoriert, die zugewuchert ist)
und geht dann auf gerölligem Gelände weiter
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und betritt ein enges, kleines Seitental.
Noch einmal geht es steil bergauf, bis man den Talweg passiert und einen kleinen Pass erreicht,
wo man den Weg ignoriert, der links abgeht.
Ein Abschnitt führt leicht bergab zu einigen Bauernhäusern und danach zu einem Abzweig.
Zum Zeitpunkt der Datenerhebung hatte ein abgerutschtes Trockenmäuerchen
im Abschnitt zwischen den Bauernhäusern und dem darauffolgenden Abzweig
den Weg für einige Meter versperrt.
Um das Hindernis zu umgehen, muss man auf die darüberliegende Terrassierung steigen,
dem Weg oberhalb folgen und nach dem abgerutschten Abschnitt wieder heruntersteigen.
Beide Wege führen nach
Breil-sur-Roya:
rechts auf direktem Weg (Kennzeichnung Via Alpina, Sentier Valléen)
über Orneglia;
links auf einer längeren, aber spektakuläreren Route (Kennzeichnung GR52A).
Man geht also links weiter und erreicht nach einigen Metern eine Art neuen Saumpfad
und eine weitere Gabelung:
man ignoriert den rechten Arm nach
Orneglia
und hält sich links in Richtung
Breil-sur-Roya.
Nach einigen Dutzend Metern ignoriert man den Weg,
der rechts im Wald bei einer Kehre abgeht.
Kurz darauf verlässt man den Saumpfad und nimmt den Weg, der rechts ansteigt
(Achtung: Der Abzweig ist wenig deutlich und nicht vertikal gekennzeichnet!).
Nach einem kurzen Wiederanstieg auf einem angenehmen, ebenen Abschnitt auf halber Hanghöhe
passiert man einen Grat, der ins Seitental
Vallon de Zouayné führt.
Hier ignoriert man rechts einen Pfad und steigt im Seitental an,
bis man den Talweg erreicht; man watet durch den Bach,
ignoriert links den Abzweig nach Zouayné/
bivio per Zouayné
(ca. 700 m, 1:20 - 1:30 h ab dem Abzweig
bivio per le Gorge de Saorge)
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und geht stattdessen rechts weiter.
Nun beginnt der lange Abstieg in Richtung
Breil-sur-Roya,
auf dem sich spektakuläre luftige Abschnitte
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mit am Fuß senkrechter Felswände verlaufenden Passagen abwechseln
11.
Eine diagonale Querung führt zu einem Abzweig,
wo man rechts den Weg nach
Breil-sur-Roya
über
la Pinède ignoriert;
man betritt eine kleine Schlucht,
wo der in den Fels gegrabene Weg wieder nach Südwesten verläuft.
Das Ziel bereits im Blick erreicht man einen letzten Abzweig:
Man ignoriert links den Weg zum mittelalterlichen Turm,
der als
La Cruella bekannt ist
(Kennzeichnung Sentier Valléen),
und geht rechts bergab bis nach
Breil-sur-Roya
(289 m, 0:40 - 0:50 h ab dem Abzweig nach
Zouayné)
123,
wo man direkt vor dem Gebäude der Bücherei ankommt.
Breil-sur-Roya
(ehemals
Breglio)
ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt, der das Meer
(Nizza und Ventimiglia) über den Pass
Colle di Tenda
mit der piemontesischen Ebene verbindet.
Die für den Handelsverkehr sehr bedeutende Lage des Orts
ist andererseits auch von einer ebenso wichtigen strategischen und militärischen Bedeutung,
und im Verlauf seiner Geschichte hat das Dorf oft die schweren Konsequenzen getragen.
Ohne zeitlich zu weit auszuholen reicht es schon, daran zu erinnern, dass die Bevölkerung von
Breil-sur-Roya während des Zweiten Weltkriegs gleich zweimal deportiert wurde:
zu Beginn des Krieges aus Angst vor einer italienischen Invasion an die Mittelmeerküste versetzt;
gegen Ende des Krieges, mit den im Rückzug begriffenen deutschen Truppen,
wurden die Einwohner zwangsversetzt nach Turin, wo sie bis Ende April 1945 blieben.
Bei ihrer Rückkehr fanden sie ein zerstörtes Dorf vor.
Die Lage der heutigen Altstadt des Dorfs, eingeschlossen von einer Schleife des Flusses
Fiume Roya
und überhängenden Felswänden,
scheint im 9. und 10. Jahrhundert als Verteidigung gegen die Sarazenen gewählt worden zu sein.
Im Süden des Dorfs befindet sich die so genannte
Porte de Gêne,
einer der drei Zugänge, die sich in der den Ort umschließenden Stadtmauer öffneten.
Die drei Tore wurden für Jahrhunderte jeden Abend bei Dämmerung geschlossen
und laut Überlieferung sollen nach dieser Stunde heulende Wolfsrudel
bis zum Fuß der Mauer vorgedrungen sein.
Nachdem
Breil-sur-Roya
zu Frankreich kam, wurde an der Porte de Gêne ein Zollkontrollposten eingerichtet,
um dem Schmuggel in Richtung des italienisch gebliebenen unteren Tals entgegenzuwirken.
Historische Elemente führen zu der Annahme, dass
Breil-sur-Roya
die höchste Konzentration an religiösen Gebäuden im ganzen Tal aufwies.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befanden sich drei der sechs noch in Betrieb befindlichen Kirchen
innerhalb der alten Stadtmauer in der Nähe der drei Stadttore,
damit die Wanderer und Pilger um Schutz bitten konnten,
bevor sie sich auf die Reise über gefährliche und oft von Räubern heimgesuchte Straßen machten.
Von den drei übrigen Kirchen gehörten zwei zu Brüderschaften und eine,
die Kirche Eglise Sancta-Maria In Albis, ist die heutige Pfarrkirche.
In der Nähe der alten Burgruine, und wahrscheinlich aus Material gebaut,
das von den Ruinen der Befestigungsanlage stammte, befinden sich zahlreiche "crotté",
Gebäude, die halb in die Erde gebaut sind, mit Tonnengewölben und an einer Seite offen:
Sie wurden benutzt als natürliche Höhlen, um Pflaumen und Feigen auf entsprechenden Darren zu trocknen.
[www.breil-sur-roya.fr]
Anfahrt
Von Borgo San Dalmazzo fährt man das ganze Vermenagna-Tal hinauf und durch den Tenda-Tunnel.
Dann fährt man das Roya-Tal hinab in Richtung Ventimiglia bis nach Fontan.
Kurz hinter dem Ort trifft man auf zwei Straßen, beide auf der linken Seite, um Saorge zu erreichen.
Die zweite ist empfehlenswert.
Wenige Parkplätze stehen am Ortseingang zur Verfügung.
Von Ventimiglia fährt man das Roya-Tal hinauf in Richtung Tenda-Tunnel
bis hinter Breil-sur-Roya, dann biegt man rechts ab nach Saorge.
Saorge kann man auch mit dem Zug erreichen, mit den Eisenbahnlinien Nizza - Tende oder
Ventimiglia - Cuneo.
Anmerkungen
Von Saorge gibt es zwei Möglichkeiten, Breil-sur-Roya zu erreichen:
Eine ist in dieser Etappe beschrieben und folgt dem GR52A,
die andere folgt der Via Alpina (die mit dem Sentier Valléen übereinstimmt);
die beiden Routen treffen beim Abzweig zur Gorge de Saorge aufeinander.
Um den Anstieg zum Pass Collet du Mont Agu und den anschließenden Abstieg zu vermeiden,
kann man also der Via Alpina bis zum oben genannten Abzweig folgen und dann auf dem GR52A weitergehen.
Allerdings war die Via Alpina zum Zeitpunkt der Datenerhebung zwischen Saorge und Breil-sur-Roya
nicht begehbar und für den Fußgängerverkehr gesperrt.
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