AM.11 Rifugio Don Barbera - Colla Rossa - Passo Saccarello (Pas du Saccarel) - Rifugio Sanremo
Rifugio Don Barbera (2079 m) - Colle delle Selle Vecchie (Col de la Celle Vieille) (2097 m) - Colle del Vescovo (Col de l'Evêque) (2162 m) - Colla Rossa (2172 m) - Passo di Tanarello (Pas du Tanarel) (2040 m) - Passo Basera (Pas de Basera) (2034 m) - Passo Saccarello (Pas du Saccarel) (2145 m) - Sella della Valletta (2056 m) - Rifugio Sanremo (2055 m)
+922 / -946
Höhenmeter [m]
5:20 - 6:05
Dauer [h:mm]
16574
Länge [m]
E
Schwierig-keitsgrad
Typologie
Dieser mitreißende Ritt auf der Wasserscheide zwischen Italien und Frankreich
bewegt sich stets oberhalb von 2000 Metern.
Stundenlang kann der Blick beinahe um 360 Grad schweifen,
von den Alpen über die Ebene zum Meer.
Das ständige Auf und Ab unterbricht den Wanderrhythmus,
doch dieses kleine bisschen Anstrengung wird durch die atemberaubende Aussicht reichlich belohnt.
Wer einen kurzen Abstecher unternehmen möchte,
kann den Gipfel des Monte Saccarello besteigen,
auf dem sich aufgrund seiner dominanten Lage auch eine Batterie der Artillerie
aus dem späten 19. Jahrhundert befindet.
Die Übernachtung in der Berghütte Rifugio Sanremo,
der einzigen Etappenhütte des ganzen Trekkings, die nicht bewirtet ist,
macht die Etappe noch faszinierender.
Von der Berghütte
Rifugio Don Barbera
(2079 m)
1
folgt man der Schotterstraße in Richtung des nahen Passes
Colle dei Signori.
Man verlässt sie jedoch fast sofort wieder,
um den grasigen Weg zu nehmen, der links abgeht.
Der Weg steigt an und überquert die ehemalige Militärfahrstraße nach
Monesi;
danach geht er als gekennzeichneter Saumpfad zum Pass
Colle delle Selle Vecchie
(Kennzeichnung A35) weiter.
Der Saumpfad quert die Abhänge des
Cime de Capoves
und verläuft dabei am Rand des Lärchenwaldes.
An einem aussichtsreichen, kleinen Pass angekommen,
biegt er nach links und schneidet eben die nordwestlichen Abhänge des
Cima di Pertegà3,
auf dessen Gipfel ein Weg führt, der links abgeht, und den man ignoriert.
Ein langsamer Abstieg führt zum Pass
Colle delle Selle Vecchie
(Col de la Celle Vieille,
2097 m, 0:50 - 0:55 h ab der Berghütte
Rifugio Don Barbera)
24,
an dem man den Pfad nach
Upega
(Kennzeichnung A32) ignoriert,
der links bergab auf die unterhalb gelegene ehemalige Militärfahrstraße führt.
Dieser in vergangenen Zeiten recht bedeutende Übergang,
der wahrscheinlich eine Salzstraße war,
wurde von den Hirten aus Briga für ihre Transhumanz zu den Weiden am Fuß des Massivs
Massiccio del Marguareis sehr stark genutzt.
Der Ortsname bezieht sich auf das Wort "selle", oder besser gesagt "celle",
Zellen für die Aufbewahrung von Käse,
die es offensichtlich einst hier in der Umgebung gab.
Die Zellen sind im Allgemeinen halb in der Erde liegende Gebäude aus Stein,
mit Tonnengewölben und mit Erdschollen bedeckt und isoliert,
um im Innern eine konstante Temperatur und Feuchtigkeit zu garantieren.
[Nel cuore delle Alpi Liguri, S.34]
Immer auf dem Kamm entlang gehend (Hinweisschilder zum
Monte Bertrand) folgt auf einen kurzen, steilen Anstieg
der Abstieg zum Pass
Colle del Vescovo
(Col de l'Evêque,
2162 m, 0:20 - 0:25 h ab dem Pass
Colle delle Selle Vecchie).
Der Saumpfad führt auf den aussichtsreichen nordwestlichen Rücken des
Cima di Vélega
(Cime de Vélègue),
wo er scharf nach links biegt
5
(militärische Ruinen).
Man ignoriert rechts den Pfad nach
Morignole
und geht fast hinauf bis zum Gipfel.
Der folgende Abstieg führt zu einem kleinen Pass nördlich des
Monte Bertrand:
Hier wird der alte Saumpfad zu einem Weg,
verläuft nach links entlang der nördlichen Abhänge des
Monte Bertrand
und verliert mit einigen Kehren, die einen Felsabsturz umgehen, an Höhe.
Vom Pass geht rechts ein Pfad ab (Kennzeichnung A41A),
führt den Kamm hinauf und erreicht den Gipfel des
Monte Bertrand
in ungefähr 20 Minuten.
Nunmehr am Fuß der stattlichen Sedimentbänke des
Monte Bertrand8,
quert man zwischen vereinzelten Lärchen und einigen Geröllhalden.
Dabei geht es stets bergab bis zur weiten Grasmulde des Passes
Colla Rossa
(2172 m, 1:25 - 1:35 h ab dem Pass
Colle del Vescovo)
7,
dessen Name auf die Färbung des hier zu Tage tretenden, rötlichen Gesteins hinweist
6.
Auf dem Pass ignoriert man den Pfad rechts nach
Morignole
über
Chambeuil
und den Pfad links nach
Poggio del Lagone
und
Upega
(Kennzeichnung A45; der Wegweiser, der den Pass anzeigt,
steht einige Dutzend Meter rechts vom Weg).
Man geht leicht links von der Wasserscheide weiter und bleibt auf der italienischen Seite,
während man die Abhänge des
Cima Missun lange hinaufsteigt
910
bis fast zum Gipfel.
Hier taucht für einen kurzen Abschnitt der alte Saumpfad wieder auf
und verliert mit Kehren in der Nähe der Wasserscheide an Höhe.
Dabei kommt er an einigen kleinen Pässen vorbei, wie dem
Col de Gravairole,
und an ein paar kleineren Erhebungen, wie der
Punta Farenga.
Wiederum auf einem Weg setzt man den Abstieg mit einer Querung der westlichen Abhänge des
Cima Ventosa
bis zum
Passo di Tanarello fort
(Pas du Tanarel,
2040 m, 1:25 - 1:40 h ab dem Pass
Colla Rossa),
wo die militärischen Ruinen - seit kurzem eine Alm - nicht fehlen dürfen,
und wo die Kennzeichnung A35 endet.
Die über den Pass führende Schotterstraße verbindet
Monesi, nach links (Kennzeichnung A55),
mit der Kirche
Santuario di Notre-Dame des Fontaines
und
La Brigue, nach rechts.
Der Weg würde geradeaus weitergehen und einen felsigen Rücken überqueren,
aber es empfiehlt sich, der Schotterstraße nach
Monesi zu folgen und nach wenigen Metern die rechts abgehende,
neue Schotterpiste zu nehmen.
Die Piste kreuzt eine Überlandleitung und führt zu einem Pferch für Tiere,
um den man links herumgeht.
Dann sucht man auf der italienischen Seite nach dem undeutlichen Pfad,
der über die Weidehänge des
Monte Tanarello bis zur kaum merklichen Mulde des
Passo Basera hinabführt
(Pas de Basera,
2034 m, 0:20 - 0:25 h ab dem
Passo di Tanarello).
Am Pass trifft man auf einen Arm der ehemaligen Militärfahrstraße,
die von
Monesi kommt:
Man folgt ihr nach rechts für einige Dutzend Meter,
dann verlässt man sie und nimmt den Weg, der rechts abgeht.
Der Weg schneidet recht steil die Abhänge des
Monte Saccarello,
knapp auf der linken Seite des Kamms, bis zu einem Abzweig.
Diese wenig geneigte Stelle des Nordrückens des
Monte Saccarello
ist bekannt als
Passo Saccarello
(2145 m, 0:15 - 0:20 h ab dem
Passo Basera):
Hier folgt man dem Verlauf der Alta Via dei Monti Liguri
(und der Via Alpina), die vom
Passo di Collardente kommt.
Wer in einer bewirteten Berghütte übernachten will,
mit der Möglichkeit, am Abend in einer nahen Gaststätte zu essen,
muss rechts weiter gehen (wie in einer Anmerkung in der folgenden Etappe beschrieben)
und bis in den Ort
Realdo absteigen,
wo sich die gleichnamige Berghütte
Rifugio Realdo befindet.
Man ignoriert nun den Weg, der rechts bergab führt (Kennzeichnung AV, Via Alpina)
und Teil der folgenden Trekking-Etappe ist,
und geht stattdessen weiter bergauf (noch immer Kennzeichnung AV, Via Alpina),
bis man wieder auf die Schotterstraße kommt, auf die man am
Passo Basera getroffen war.
Man hält sich links (der rechte Arm der Straße führt hinauf in Richtung des Gipfel des
Monte Saccarello11,
der nur wenige Minuten entfernt ist) und geht leicht bergab,
bis auf der rechten Seite der Straße ein beinah ebener Arm abzweigt
(die alte Militärfahrstraße, die vom
Passo Garlenda
hoch zum
Monte Saccarello führt),
der auf die gut sichtbare Statue des
Redentore12 zuläuft.
Da es nicht weit ist, empfiehlt sich ein Abstecher auf den Gipfel des
Monte Saccarello,
dem höchsten Gipfel Liguriens und eine Art Wasserknotenpunkt zwischen den Tälern
Tanaro, Argentina und Roya.
Neben der herrlichen Aussicht kann man hier auch die Überreste einer Verteidigungsbatterie anschauen,
die Ende des 19. Jahrhunderts errichtet wurde.
Sie war mit vier Geschützen des Typs 149 GRC/Ret bewaffnet.
Die Batterie hatte die Aufgabe, eventuelle Vorstöße aus den Seitentälern,
die von
La Brigue abgehen, zu blockieren und die verschiedenen Pässe zu bestreichen,
die sich zwischen dem
Monte Bertrand
und dem
Monte Collardente öffnen.
Die 1901 errichtete Statue des
Redentore
ist gut 14 Meter hoch, davon entfallen 8,4 Meter auf das Podest.
Sie gehört zu den 20 Denkmälern,
die auf den höchsten Gipfeln einer jeden italienischen Region errichtet wurden,
um das Ende des 19. Jahrhunderts zu feiern.
In der Nähe befinden sich ein kleines Gebäude, das als Kapelle und Schutzhütte diente,
und die Bergstation einer Seilbahn von
Monesi.
Die kleine Kapelle kann bei schlechtem Wetter als Notunterstand dienen.
[Alpi Liguri, S.300]
Die schmale Schotterpiste führt am Fuß der stattlichen Statue des
Redentore vorbei
(die man über einen ganz kurzen Weg, der rechts abgeht, erreicht),
dann windet sie sich Richtung Osten und folgt dem Kamm auf der Seite des Tanaro-Tals,
die weniger steil abfällt.
Der abschnittweise recht steile Abstieg endet am Sattel
Sella della Valletta
(2056 m circa, 0:25 - 0:30 h ab dem
Passo Saccarello),
einem kleinen Übergang, an dem sich eine renovierte Steinhütte befindet
(ehemals die Bergstation einer Seilbahn).
Man bleibt auf der Schotterpiste, überquert von Norden kommend die Abhänge des
Cima Valletta della Punta
und erreicht schließlich die Berghütte
Rifugio Sanremo
(2055 m, 0:10 - 0:15 h ab dem Sattel
Sella della Valletta)
13.
Die Berghütte
Rifugio Sanremo wurde 1950 gebaut und 1984 erweitert und auf zwei Etagen aufgestockt.
Weitere Modernisierungsarbeiten erfolgten 2011.
Am 7. Oktober 2012 wurde sie offiziell nach
Tino Gauzzi benannt,
dem Gründer der Sektion Sanremo des CAI im Jahr 1945,
deren Präsident er viele Jahre war.
Er widmete sich den Jugendlichen der Skischule, den Wanderern und den Mitgliedern.
Gauzzi, der immer eine besondere Vorliebe für diese Berghütte gehegt hatte,
starb nur wenige Monate später, Anfang Juli 2013, im Alter von 86 Jahren.
Von Ceva fährt man das Tanaro-Tal hinauf in Richtung Colle di Nava bis hinter Ormea.
In Ponte di Nava angekommen, biegt man rechts nach Viozene und Carnino ab.
Hinter Viozene stößt man rechts auf den Abzweig nach Carnino (am Ortseingang steht ein kleiner Parkplatz zur Verfügung).
Von Imperia fährt man zuerst das Impero-Tal, dann das Arroscia-Tal hinauf,
bis man zum Pass Colle di Nava kommt. Hier fährt man kurz hinab ins Tanaro-Tal bis Ponte di Nava,
wo man links abbiegt nach Viozene und Carnino und wie oben beschrieben weiterfährt.
Die Berghütte Rifugio Don Barbera erreicht man von Carnino superiore (1397 m) auf dem Wanderweg
Itinerario 01.04
(2:15 - 2:35 h, Schwierigkeitsgrad E).
Anmerkungen
--
Übernachtung
Rifugio Sanremo,
www.caisanremo.it.
Die Berghütte ist nicht bewirtet. Man bekommt den Schlüssel in der Berghütte Rifugio Don Barbera
und gibt ihn am Ende der folgenden Etappe an der Berghütte Rifugio Allavena wieder ab.
Die Berghütte Rifugio Don Barbera kann auf Wunsch auch ein Abendessen zum Mitnehmen
für die Übernachtung in der Berghütte Rifugio Sanremo zubereiten.
Kartographie
[IGN n.3841OT] [Fra n.19] [AsF n.3] [AsF n.2] [IGC n.8] Detallierter Verweis auf die Karten in der Sektion Bibliographie.
Letzte Aktualisierung
Letzte Inspektion: Sommer 2014
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