Der Name scheint ein Abschreibfehler aus dem Französischen, Col Long, oder aus dem Provenzalischen, Col Logn, zu sein, was "colle lontano", entfernter Pass, bedeutet.
[Sentieri e Meraviglie delle Alpi Marittime, S.92]
+767 / -443
Höhenmeter [m]
3:15 - 3:45
Dauer [h:mm]
5861
Länge [m]
EE
Schwierig-keitsgrad
Typologie
Ausgesprochen anstrengende Überquerung, über weite Strecken ohne Weg oder mit beachtlichem Gefälle: Zusammen mit der Etappe 13 stellt diese die höchsten technischen Anforderungen des gesamten Trekkings, auch wenn sie sich stets noch im Bereich des Wanderns bewegt. Der Pas du Mont Colomb ist ein enger Einschnitt in der Wasserscheide zwischen dem Cayre Colomb und dem Mont Ponset: Der Anstieg im gleichnamigen Tal erfolgt durch ausgedehnte Geröllhalden; der Abstieg auf der gegenüberliegenden Seite ist sehr steil, oft zwischen großen Felsblöcken hindurch, und ausgesprochen anstrengend. Wenn noch Schnee liegt, was auch zu Beginn des Sommers vorkommen kann, sind Eispickel und Steigeisen unentbehrlich. Die Wanderung ist bei stabilem Wetter und guter Sicht zu empfehlen, und es ist ratsam, den Markierungen im Gelände aufmerksam zu folgen.
Karte basierend auf © OpenStreetMap contributors, SRTM; map style © OpenTopoMap - Lizenz CC-BY-SA
A | Von Madone de Fenestre (1908 m) nach: | Höhenmeter [m] | Dauer [h:mm] | Länge [m] | Schwierig-keitsgrad | Wegbe-zeichnung |
---|---|---|---|---|---|---|
B | Lac du Mont Colomb (2390 m) | +523 / -41 | 1:30 - 1:45 | 2862 | EE | Via Alpina R145 | GR52 |
C | Pas du Mont Colomb (2548 m) | +681 / -41 | 1:55 - 2:15 | 3513 | EE | Via Alpina R145 | GR52 |
D | Lac de la Fous (2190 m) | +721 / -439 | 3:00 - 3:30 | 5129 | EE | Via Alpina R145 | GR52 |
E | Refuge de Nice (2232 m) | +767 / -443 | 3:15 - 3:45 | 5861 | EE | Via Alpina R145 | GR52 |
Am Dorfplatz in
Madone de Fenestre
(1908 m, Brunnen)
12,
gegenüber der Berghütte
Refuge de la Madone de Fenestre,
beginnt der Weg (Via Alpina, Kennzeichnung GR52),
der langsam über die Wiesen bergab und auf einer Holzbrücke über einen Bergbach führt.
Direkt hinter der Brücke lässt man die Alm
Vacherie de la Madone rechts liegen und biegt nach links ab.
Der Weg steigt an und überquert auf einem Holzsteg den Bergbach,
der das Tal
Vallon du Ponset
zerfurcht. Kurz darauf erreicht man einen Abzweig, an dem man den rechten Arm zum Pass
Baisse des Cinq Lacs
ignoriert und dem linken Arm zum
Pas du Mont Colomb folgt.
Sofort danach überquert man einen weiteren Bach auf einem Holzsteg
und dann beginnt ein steiler Anstieg zwischen spärlichen Lärchen.
Auf recht holprigem und abschnittweise gestuftem Untergrund
windet sich der Weg zu einer Grasebene hinauf
und verläuft für ein paar Dutzend Meter flacher.
Man ignoriert einen Pfad nach links, der mit Steinmännchen gekennzeichnet ist,
und man geht rechts weiter und betritt die endlose Geröllhalde des Tals
Vallon du Mont Colomb
3.
Zwischen Schutt und aufgeschichteten Felsblöcken hindurch erreicht man eine obligatorische Passage,
die es erforderlich macht, einen Felsabsatz von einigen Metern unter Zuhilfenahme der Hände zu überwinden.
In der Nähe des Felsabsatzes befinden sich einige Pfade, die dazu verleiten, diesen einfachen Kletterabschnitt zu umgehen: Es ist jedoch nicht ratsam, dort entlang zu gehen, sei es wegen der Hangneigung, sei es wegen des instabilen Gerölls.
Kurz darauf, immer noch auf der Geröllhalde, führt der Weg am Fuß eines riesigen, überhängenden Felsblocks vorbei und dann mit einer diagonalen Querung etwas bequemer weiter zu den Hängen des Caire Barel 4. Man ersteigt einen felsigen Rücken und überwindet einige Ebenen, wo der Weg zwischen Felsen, Geröll und einigen Grasbüscheln wieder zum Vorschein kommt. Man lässt den kleinen See Lac du Mont Colomb (2390 m, 1:30 - 1:45 h ab Madone de Fenestre) links liegen und steigt, sich rechts haltend, eine Moräne hinauf. Man überquert die oberhalb gelegene Geröllmulde und gelangt an den Fuß der letzten, steilen Rinne 8. Auf einer Wegspur steigt man die Rinne aus Erde und feinem Schutt hinauf, mit immer enger werdenden Kehren, bis zum engen Felseinschnitt des Pas du Mont Colomb (2548 m, 0:25 - 0:30 h ab dem Lac du Mont Colomb).
Tatsächlich ist der Pass durch einen Felsvorsprung zweigeteilt. Der gerade mal zwei Meter breite Übergang befindet sich rechts des Vorsprungs. Hier lässt man das Vallon du Mont Colomb hinter sich und betritt das Vallon de la Gordolasque, beides Seitentäler des Vésubie-Tals.
Der Name scheint ein Abschreibfehler aus dem Französischen, Col Long, oder aus dem Provenzalischen, Col Logn, zu sein, was "colle lontano", entfernter Pass, bedeutet.
[Sentieri e Meraviglie delle Alpi Marittime, S.92]
Der Abstieg auf der anderen Hangseite erfolgt entlang einer sehr steilen Felsrinne 9, ist aber nicht besonders anstrengend, wenn kein Schnee liegt. Die Rinne führt in ein Gerölltal, das man stets mit starkem Gefälle hinabsteigt. Dabei hält man sich auf der orographisch rechten Seite nahe den Felswänden. Wenn das Gefälle abnimmt, begibt man sich in Richtung Mitte der Mulde 10 und hält auf einen großen Felsblock zu.
Während dieses langen und anstrengenden Abstiegs empfiehlt es sich dringend, den weiß-roten Markierungen des GR52 aufmerksam zu folgen, da das Gelände unwegsam ist und es keinen Weg gibt.
Hinter dem Felsblock führen die Markierungen noch etwas weiter nach links.
Nachdem man die Mulde verlassen hat, setzt man den steilen, langen Abstieg fort
und hält sich allmählich rechts.
Erst weiter unten wird der Weg deutlicher:
In der Nähe des Talausgangs angekommen biegt man scharf nach links (Nordosten) ab
und erreicht schließlich den Zugangsweg zur Berghütte
Refuge de Nice,
der von
Pont du Countet heraufkommt.
Man geht auf dem breiten Weg nach links und leicht bergauf weiter,
und stößt beinahe sofort auf die Staumauer, die den
Lac de la Fous absperrt.
Ein kurzer Wiederanstieg links der Staumauer führt zum Ufer des
Lac de La Fous
(2190 m, 1:05 - 1:15 h ab dem
Pas du Mont Colomb)
56.
Man geht am Westufer des Sees entlang bis zu einer Gabelung:
Die Ausschilderung führt zum linken Arm des Wegs, da der rechte Arm,
auch wenn er bequemer ist, überschwemmt sein kann,
wenn der Wasserstand des Sees hoch ist.
Über die unvermeidliche Geröllhalde gewinnt der linke Arm einige wenige Höhenmeter.
Links geht dann ein Pfad ab, den man ignoriert. Man überquert nacheinander einige Bäche
(einen davon auf einem Holzsteg) und bergab gehend stößt man wieder auf den rechten Arm.
Kurz darauf steigt man eine gepflasterte Treppe hinauf,
die rechts abzweigt, und erreicht die felsige Kuppe,
auf der die Berghütte
Refuge de Nice steht
(2232 m, 0:15 h ab dem
Lac de la Fous)
7.
Die Hütte wurde 1901 von der Sektion Seealpen des CAF gebaut,
am 14. Juli 1902 eingeweiht und 1947 wiederaufgebaut.
Neben der alten Berghütte wurde ein neues Gebäude errichtet, das ursprünglich dazu diente,
die Arbeiter zu beherbergen, die mit dem Bau der Staumauer des
Lac de la Fous für den Energieversorger EDF beschäftigt waren.
Danach wurde es als Berghütte genutzt.
In jüngerer Zeit war das Gebäude aufgrund radikaler Erweiterungs- und
Modernisierungsarbeiten für vier Jahre geschlossen
und wurde am 1. August 2009 wiedereröffnet.
Das neue Gebäude ist beinahe vollständig mit Holz verkleidet und
hat in seinem Grundriss die vorherige Berghütte mit eingeschlossen,
während das historische Gebäude vom Beginn des 20. Jahrhunderts
heute als Winterlager genutzt wird.
Die Berghütte
Refuge de Nice
ist auch nach dem Ritter Victor Spitalieri de Cessole benannt,
der sich aufgrund seiner Unternehmungen den Titel "Signore delle
Marittime", Herr der Seealpen, verdient hat.
Er wurde 1859 in Nizza als Sohn einer wohlhabenden Familie geboren,
schloss ein Studium ab und übte den Notarberuf aus.
Der gelehrte Mann pflegte viele Leidenschaften,
aber die Berge zählten nicht dazu.
Ihnen näherte er sich nur auf Anraten seines behandelnden Arztes.
Ein Rat, den er sehr ernst nahm:
1889 schrieb er sich in die örtliche Sektion des CAF ein und schon bald
stürzte er sich auf die Eroberung vieler bis dahin noch unbestiegener Gipfel.
Dazu zählen: der
Monte Clapier,
der
Monte Gelàs,
und der
Cima della Maledia.
Am Ende seiner Karriere konnte er sich rund neunzig nie zuvor bestiegener Gipfel rühmen
und ungefähr 120 neuer Routen.
Bei seinen Unternehmungen wurde er fast immer von zwei treuen Führern begleitet:
Jean Plent
aus Saint-Martin-Vésubie und
Andrea Ghigo, genannt "il lup", der Wolf, aus Sant'Anna di Valdieri.
1903 vollbrachte er mit ihnen auch sein Meisterwerk,
die Erstbesteigung des
Corno Stella,
eines Bergs, der bis dahin als unbezwingbar galt und den Beinamen
Roc Inaccessible, unerreichbarer Fels, erlangt hatte.
Bei dieser Gelegenheit überwand
Jean Plent,
ausgerüstet mit benagelten Bergschuhen, eine als "mauvais pas" (Klemme) bekannte Platte,
nur an ein Hanfseil gebunden und ohne zu wissen, was ihn jenseits des Hindernisses erwartete.
Es sind weitere Verdienste von
Victor de Cessole,
der von 1900 bis 1932 Präsident des CAF Nizza war,
dass er zum einen den Bau der ersten Berghütten in den französischen Seealpen angekurbelt hat,
darunter die
Refuge de Nice
und die
Refuge de Rabuons,
und zum anderen den Tourismus in einer bis dahin unbekannten Region gefördert hat.
Im Massiv
Massiccio dell'Argentera
wurde die
Punta de Cessole,
deren Erstbesteiger selbstverständlich er war, nach ihm benannt.
[www.nicematin.com/article/cote-dazur/alpes-maritimes-refuge-de-nice-tout-beau-tout-neuf-et-pret-pour-le-1er-aout.21180.html]
[Alpi Marittime I, S.90]
[La Guida del Parco Alpi Marittime, S.143-144]
[www.victordecessole.org]
Von Nizza aus fährt man das Var-Tal hinauf in Richtung Saint-Martin du Var. Kurz hinter Plan-du-Var biegt man rechts in das Vésubie-Tal ab und fährt hinauf bis nach Saint-Martin-Vésubie. Hier nimmt man rechts den Abzweig nach Madone de Fenestre, am Ende des gleichnamigen Tals gelegen. Die Berghütte Refuge de la Madone di Fenestre befindet sich in dem kleinen Weiler neben der Kapelle.
Man sollte sich bei den Hüttenwirten über die Schneelage am Pas du Mont Colomb informieren, damit man die Überquerung mit der entsprechenden Ausrüstung unternimmt.
Refuge De Nice, refugedenice.ffcam.fr, Reservierung über die Webseite erforderlich.
[IGN n.3741OT] [AsF n.4] [IGC n.8]
Detallierter Verweis auf die Karten in der Sektion Bibliographie.
Letzte Inspektion: Sommer 2014
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