Diese Etappe des Trekkings berührt ein Gebiet des Nationalparks Mercantour,
das in ganz Europa berühmt ist.
Wir befinden uns hier an der zweitgrößten prähistorischen Fundstelle des Alpenbogens.
Helle Felsen, die jedoch von einer Patina rötlicher Oxidationen bedeckt sind,
wurden von Gletschern geschliffen:
Auf diesen endlosen, natürlichen "Tafeln" hinterließen die ersten Besucher der reichen Weidegründe um den
Mont Bego ihre Zeugnisse.
Tausende von Felsritzungen wurden erzeugt, indem die rötliche Patina entfernt wurde,
damit das Hellgrau des Gesteins darunter zum Vorschein kam.
Sie wurden bereits ab dem Ende des 4. Jahrtausends v.Chr., im späten Neolithikum, erstellt.
Der Vorgang setzte sich in der Kupferzeit fort und endete um 1700 v.Chr.,
gegen Ende der Späten Bronzezeit.
Auf diese erste, Jahrtausende dauernde Phase der Felsritzungen folgten weitere,
weniger bedeutende in späteren, wesentlich kürzeren historischen Epochen,
fast bis zum heutigen Tage.
Ausgesprochen kurios sind die Deutungsversuche der Felsritzungen,
die in den vergangenen Jahrhunderten angestellt wurden:
von dämonischen Darstellungen, von denen man sich fernhalten musste,
bis zu Darstellungen, die "Wunder" beim Besucher hervorrufen sollten
(letztere, als man sich zu Zeiten dichter Besiedlung des alpinen Raums
nicht mehr den Luxus erlauben konnte,
die Weidegebiete der Gegend ungenutzt zu lassen...).
Unter den rund 40.000 bis heute gezählten Felsritzungen,
sind hauptsächlich hornförmige Abbildungen vertreten;
andere Makro-Kategorien, in die die Darstellungen unterteilt wurden,
umfassen gitterartige oder geometrische Formen, Waffen und Werkzeuge,
und schließlich anthropomorphische Gestalten.
Letztere machen nur einen lächerlichen Teil der Gesamtmenge aus,
jedoch sind sie aufgrund ihrer einzigartigen und geheimnisvollen Formen
die bekanntesten Felsritzungen:
Ihnen wurden besonders beschwörende Namen zugewiesen, wie Häuptling, Tänzerin,
Zauberer (oder Hexer), Christus,
und Mann mit den Zick-Zack-Armen.
Um sie zu schützen, wird der Zugang zu den Gebieten mit Felsritzungen reglementiert
und nur in Gegenwart eines offiziellen Führers gestattet.
Es ist zu beachten,
dass man in diesen Gebieten die ausgewiesenen Wanderwege nicht verlassen darf
und dass besondere Verhaltensvorschriften gelten
(so ist zum Beispiel auch der Gebrauch von
Wanderstöcken reglementiert).
Es stehen jedoch Entdeckungsrouten zur Verfügung,
die mit Informationstafeln ausgestattet sind.
Auf diesen kann man auch ohne offiziellen Führer wandern
und aus der Nähe einige dieser so bedeutenden prähistorischen Zeugnisse bewundern.
[I Sentieri della Storia, S.23-24]
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