Die aus dem 11. und 12. Jahrhundert stammende Burg
Castello della Penna
12 wurde als Bollwerk gegen die expansionistischen,
auf das Meer ausgerichteten Ziele des Hauses Savoyen errichtet und zuerst von den
Grafen von Ventimiglia, dann von der Republik Genua genutzt.
1537 schreibt Giustiniani in seinen Annalen der Republik Genua:
«Folgt man dem Rotta-Tal bergab und überquert den Fluss,
liegt im Westen der Penna genannte Ort, der hundert Herde zählt und eine uneinnehmbare Burg auf der Bergspitze hat,
die ihm den Namen gab».
Die strategische Lage der Burg, die die wichtige Salzhandelsstraße von der Gegend um Nizza
durch das Roya-Tal in das untere Piemont kontrollierte,
trieb die Savoyer ein ums andere Mal dazu,
sich der Befestigungsanlage und des Orts zu bemächtigen.
Und tatsächlich ist die Geschichte dieser kleinen Burg recht bewegt,
und die zwei im Folgenden erzählten Begebenheiten sind ein Beispiel dafür.
1451 nutzte ein gewisser
Giovanni Brondetto,
ein Geächteter aus
Sospello,
die Abwesenheit einer Garnison der Burg,
um sie sich ihrer mit etwa 160 Mann zu bemächtigen;
erst im darauf folgenden Jahr erlangte
Enrichetto Doria
wieder die Herrschaft über die Burg und nahm Brondetto gefangen.
1672-73, zu Zeiten des überwiegend in den Tälern Roya, Nervia und Argentina ausgetragenen Ligurisch-Piemontesischen Kriegs,
verdient der außergewöhnliche Widerstand eine Erwähnung, den die genuesische Garnison der Burg
Castello della Penna
unter dem Befehl des
Gerolamo Maria Gastaldi leistete.
Dieser gab nicht einmal auf, als der savoyische Kommandant damit drohte,
zwei seiner gefangen genommenen Söhne hängen zu lassen.
Gastaldi verweigerte die Kapitulation auch angesichts der nach fünf Tagen heftiger Kämpfe erfolgten savoyischen Drohung,
die Burg mit mehr als 25.000 von der Artillerie unterstützten Männern zu stürmen.
Der savoyische Kommandant,
don Antonio di Savoia,
hatte jedoch, was die Zahl der ihm zur Verfügung stehenden Männer betraf, gelogen
und die piemontesischen Truppen zogen sich noch in derselben Nacht zurück.
Großartig waren die folgenden Feierlichkeiten für Gastaldi, den Retter von
Penna,
und für die Frauen des Orts, die tapfer an der Seite der Belagerten gekämpft hatten.
Die strategische Bedeutung der Burg
Castello della Penna
nahm mit der Zeit ab, nachdem der Nava-Pass erneut unter savoyischer Kontrolle war.
Endgültig aufgegeben wurde die Burg 1815 mit dem auf den Wiener Kongress folgenden Anschluss
der Gebiete der Republik Genua an das Königreich Sardinien.
Der Name der Burg leitet sich vom Ort ab, an dem sie sich befindet:
"Penna" ist nämlich ein archaischer Begriff, der auf den felsigen und rauen Gipfel eines Bergs hinweist.
[Annali Repubblica di Genova I, S.23]
[www.culturainliguria.it/cultura/it/Temi/Luoghivisita/architetture.do?contentId=27618&localita=2298&area=214]
[www.cultura-barocca.com/imperia/piena.htm]
[www.lecomtedenice.fr/Visi_nice/val_roya_piene.html]
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